
Solange er atmet, fließt die Welt.
Wenn er schweigt, wird sie schwer.
Wenn er stirbt, erstarrt sie.
Seine Welt ist der Urgrund. Kein Planet. Keine Dimension. Sondern das ursprüngliche Gleichgewicht, aus dem alles andere geformt wurde. Unsere Realität ist ein Schatten seiner Struktur – eine verblasste Reflexion.
Ohne ihn würde sie erstarren, denn er ist nicht nur Teil dieser Welt – er ist ihre Bewegung. Schönheit, Schmerz, Kraft, Ordnung – sie alle atmen durch ihn. Und wenn er verstummt, verstummt alles.
Seine Welt kennt kein Morgen. Kein Werden. Kein Vergehen. Sie ist – in vollendeter Spannung.
Gebirge wie gefrorene Bewegung, manche zerklüftet wie aufgeschlagene Knochen.
Wälder aus glasartigem Geäst,
das in stiller Harmonie vibriert,
als würde es Stimmen tragen, die nie ausgesprochen werden dürfen.
Der Himmel wirkt abstrus, wie ein sich ständig verschiebendes Band aus Schichten,
durchzogen von Lichtadern, die im Rhythmus seines Schrittes pulsieren.
Manche Pflanzen sind nicht gewachsen – sie sind eruptiert.
Spiralförmige Trichter aus Metallhaut, deren Blüten langsam pulsieren, als atmeten sie das Schweigen.
Insektenhafte Wesen mit durchscheinenden Panzern wandern in Mustern, die keiner Logik folgen,
aber wie magisch vollkommen wirken.
Jeder Teil dieser Welt trägt seinen Abdruck. Fest verbunden, mit Ruun’Thyss als Herrscher – und aus Notwendigkeit.
Sein Fleisch formte sich wie ein Panzer, wie einen Zwang, den niemand lösen konnte.
Geformt aus Pflicht, geschmiedet durch das Gewicht seiner Bestimmung.
Wenn er die Dornen ausfährt, kräuselt sich die Luft –
als würde selbst der Himmel zurückweichen.
Nicht aus Wut. Nicht aus Hass.
Sondern aus Verbindung.
Eine Pflicht, die so tief in ihm wurzelt, dass sie Teil seiner Gestalt geworden ist. Linien aus Licht leuchteten durch die Ränder seiner Panzerung, ein Licht, das einen Hauch seiner Essenz zeigte.
Man sagt, seine Geburt erschütterte das Fundament seiner Welt. Nicht, weil er zerstörte – sondern weil er zu groß war, um übersehen zu werden.
Eine Kraft, die nicht geteilt, nicht besiegt, nicht verstanden werden kann.
Er ist der Herrscher – ohne Krone.
Seine Anwesenheit genügt, um Heerscharen verstummen zu lassen.
Sein Blick allein ist Gericht.
Und doch ...
st da etwas in ihm, das vibriert wie das Beben einer Saite.
Ein Echo von Schmerz, das nie vergeht.
Nicht, weil er leidet – sondern weil er weiß,
dass es keinen anderen Weg gab.
Man bewundert ihn. Man fürchtet ihn.
Und niemand wagt es, ihm nahe zu kommen.
Denn jeder weiß: Was so gewachsen ist, hat den Himmel zerschnitten, um auf dieser Erde zu stehen.





Rohzeichnung Bleistift

Zeichnung noch unfertig - leicht koloriert
(gesprochen: „Ruhn-Thüss“)
Ruun als Körper, Ursprung, Gewicht. Thyss als Geist, Ordnung, Struktur.
Ein Wesen, das beide Pole in sich trägt – obwohl sie sich widersprechen.
Ruun’Thyss – Schatten des Ursprungs
Wenn er innehält, schweigen die Winde.
Wenn er zögert, flackern die Horizonte.
Und inmitten all dieser Ordnung liegt ein Ort,
verborgen wie ein Riss hinter dem Licht –
ein Ort, der ihn ruft,
den er nicht betreten darf.
Der Ort, der grenznah liegt.
Dorthin richtete sich sein Blick.
In letzter Zeit … öfter. Länger.
Etwas darin ließ ihn flimmern.
Und er spürte: Die Welt spannte sich –
wie ein Atem, der zu lange ausgehalten wird.
Und dann, zum ersten Mal,
blickte etwas zurück.
Und für einen Augenblick
hielt selbst der Urgrund den Atem an.
Er war nie dafür gemacht, überrascht zu werden.
Doch dieser Moment … kam von außen.
Zuerst war es nur ein Hauch.
Keine Form. Kein Durchbruch.
Nur das leise Atmen von etwas, das nicht zu seiner Welt gehörte.
Dann sah er es.
Ein Wesen – schwach an Form, aber stark an Gefühl.
Kein Krieger. Kein Bote.
Sondern ein Träger von etwas, das ihn mehr traf als jede Waffe:
Etwas Unbekanntes, etwas vollkommen Fremdes.
Wärme.
Der Fremde sprach nicht.
Er sah.
Und etwas in Ruun´Thyss, dem Unberührbaren,
begriff nicht – aber fühlte.
Die Landschaft um ihn zog sich zusammen. Felsen splitterten.
Lichtlinien zitterten.
Die Wesen der Welt erstarrten auf der Stelle.
Sie fühlten seine Eruption, nahmen seine Haltung für Verteidigung ihrer Welt ein.
Und der Ort, den er nie betreten darf – begann zu flüstern.
Vielleicht war es ein Ruf.
Vielleicht war es nur Erinnerung.
Doch Ruun´Thyss stand still.
Und der erste Schatten fiel über eine Welt,
die seit Äonen im Gleichgewicht lag.
Runn Thyss – das vergessene Herz des ersten Lichts.
Hab eine kleine Playlist, die du gern anschauen kannst, alle Videos während der Zeit als er entstanden ist. Meine Sorgen mit seiner entstehenden Zeichnung und der Vision die ich von ihm hatte. Aber auch meine Erfolge kannst du so gesammelt nachschauen. Viel Spaß beim Nachschauen.